Discussion:
Wie wird man als unfähiger Doktorand Professor?
(zu alt für eine Antwort)
S***@web.de
2006-06-26 10:59:48 UTC
Permalink
Hallo,

mal eine Frage, die ich mir schon sehr lange stelle: Wie werden Leute
Professor? Ich meine jetzt nicht die fähigen und begegabten
Doktoranden.
Wie haben es die /unfähigen/ dazu gebracht, sich so ein Plätzchen zu
sichern? Und warum hält sich die Anzahl der fähigen und der
unfähigen grad mal so in der Wage, warum sind die wirklich Guten und
Begabten, die, die sich einsetzen, die die bei den Studenten beliebt
sind und die einen mitreißen können mit ihrer fachlichen Kompetenz
und ihrern pädagogischen Fähigkeiten - warum sind die so selten?

Neuerdings dürfen wir Studenten zumindest in Köln über das
sogenannte "uk-online" - System den Profs für ihre Leistungen
Schulnoten geben, aber keiner glaubt so richtig daran, daß die
Ergebnisse wirklich da ankommen, wo sie angeblich ankommen sollen:

Was den Dozententypus "langweiliger, arroganter und seniler
Studentinnenanbaggerer ohne geistigen Nährwert" z.B. betrifft : Wie
haben es solche Leute geschafft, so weit zu kommen und sich dort
einzunisten? Und warum halten sie sich am Hartnäckigsten? Das ist
übrigens keine rhetorische Frage! Viele der besten und fähigsten
Lehrer, die ich je hatte, z.B., waren einfache Sek I+II Lehrer. Sie
haben schon als Studenten ihre Fächer geliebt und haben sich
eingesetzt. Warum sind solche Leute nicht Uniprofessoren geworden?
Waren sie zu idealistisch? Zu gutmütig? Nicht hinterlistig und
egoistisch genug? Hatten sie nicht die richtigen Freunde? Was haben sie
falsch gemacht?


Grüße,
Yoko
Thula
2006-06-26 11:10:37 UTC
Permalink
Hallo Yoko,
Post by S***@web.de
eingesetzt. Warum sind solche Leute nicht Uniprofessoren geworden?
kannst du auf andere Karrierejobs verallgemeinern.
Post by S***@web.de
Waren sie zu idealistisch? Zu gutmütig? Nicht hinterlistig und
egoistisch genug? Hatten sie nicht die richtigen Freunde? Was haben sie
falsch gemacht?
Nicht jeder zahlt jeden geforderten Preis. Und insofern haben sie es in
Bezug auf ihr eigenes Leben nicht falsch, sondern richtig gemacht.

Thula
--
Für private Mails "Homepage" in der Mailadresse ersetzen durch "impuls-raum"
M. A. Specka
2006-06-26 11:40:37 UTC
Permalink
Post by S***@web.de
mal eine Frage, die ich mir schon sehr lange stelle: Wie werden Leute
Professor?
Hochschulgesetz NRW (HG):

§ 48
Berufungsverfahren

(1) Die Stellen für Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer sind vom
Rektorat auf Vorschlag des Fachbereichs öffentlich auszuschreiben. Die
Ausschreibung muss Art und Umfang der zu erfüllenden Aufgaben angeben.
Die Aufgaben in der Lehre müssen so weit gefasst sein, dass durch die
Stelleninhaberin oder den Stelleninhaber ein angemessener Teil des
erforderlichen Lehrangebots des Fachs auf Dauer abgedeckt werden kann.
Von der Ausschreibung einer Professur kann abgesehen werden, wenn eine
Professorin oder ein Professor in einem Beamtenverhältnis auf Zeit
oder einem befristeten Beschäftigungsverhältnis auf dieselbe Professur
in einem Beamtenverhältnis auf Lebenszeit oder einem unbefristeten
Beschäftigungsverhältnis berufen werden soll; von einer Ausschreibung
kann in begründeten Fällen auch dann abgesehen werden, wenn eine
Juniorprofessorin oder ein Juniorprofessor auf eine Professur in einem
Beamtenverhältnis auf Lebenszeit oder einem unbefristeten
Beschäftigungsverhältnis berufen werden soll. Die Entscheidung über
den Verzicht auf die Ausschreibung nach Satz 4 trifft das Rektorat auf
Vorschlag des Fachbereichs. In den Fällen der Wiederbesetzung
entscheidet das Rektorat nach Anhörung der betroffenen Fachbereiche,
ob die Aufgabenumschreibung der Stelle geändert, die Stelle einem
anderen Fachbereich zugewiesen oder nicht wieder besetzt werden soll.

(2) Der Fachbereich hat der Rektorin oder dem Rektor seinen
Berufungsvorschlag zum frühestmöglichen Zeitpunkt, spätestens
innerhalb der in § 47 Abs. 1 Satz 4 genannten Fristen, vorzulegen.
Wird eine Stelle frei, weil die Inhaberin oder der Inhaber die
Altersgrenze erreicht, soll der Berufungsvorschlag sechs Monate vor
diesem Zeitpunkt vorgelegt werden.

(3) Der Berufungsvorschlag zur Besetzung einer Professur soll drei
Einzelvorschläge in bestimmter Reihenfolge enthalten und muss diese
insbesondere im Hinblick auf die von der Stelleninhaberin oder dem
Stelleninhaber zu erfüllenden Lehr- und Forschungsaufgaben ausreichend
begründen. Einem Berufungsvorschlag für eine Stelle an einer
Universität sollen zwei vergleichende Gutachten auswärtiger
Professorinnen oder Professoren beigefügt werden. Einem
Berufungsvorschlag für eine Stelle an einer Fachhochschule sollen für
jeden Einzelvorschlag zwei Gutachten auswärtiger Professorinnen oder
Professoren beigefügt werden. Einem Berufungsvorschlag für eine Stelle
an einer Kunsthochschule und am Fachbereich Musikhochschule der
Universität Münster sollen für jeden Einzelvorschlag zwei Gutachten
auswärtiger Professorinnen und Professoren oder in geeigneten Fächern
von künstlerisch ausgewiesenen Persönlichkeiten außerhalb des
Hochschulbereichs beigefügt werden.

(4) Das Verfahren zur Vorbereitung der Berufungsvorschläge zur
Besetzung einer Professur einschließlich der Hinzuziehung auswärtiger
Sachverständiger sowie das Verfahren zur Berufung der
Juniorprofessorinnen und Juniorprofessoren regelt die Grundordnung;
die Schwerbehindertenvertretung ist zu beteiligen.

(5) Die Bewerberin oder der Bewerber hat kein Recht auf Einsicht in
die Akten des Berufungsverfahrens, soweit sie Gutachten über die
fachliche Eignung enthalten oder wiedergeben.

http://www.innovation.nrw.de/Hochschulen_in_NRW/Recht/HG.html
--
"Science is a process, not facts."
S***@web.de
2006-06-26 13:11:39 UTC
Permalink
Post by M. A. Specka
§ 48
Berufungsverfahren
[..] blablablub [...]

Ich glaube, Du hast mich schon verstanden. Wie werden /unfähige/ Leute
Professoren? Warum bekommen sie nicht, was sie verdienen?

Ich könnte auch fragen: Warum werden /unfähige/ Leute Politiker? Weil
die Fähigen mit Taxifahren und dem Abputzen von Babypopos beschäftigt
sind?

Geht das "fähig und engagiert sein" mit einer gewissen Unfähigkeit
Hand in Hand, sich das beschaffen zu können, was man für seinen
Einsatz verdient:
Geld, Ansehen, genügend Freizeit?

Und wenn das so ist, was sind das für selbstschädigende
Verhaltensweisen, die fähige Leute daran hindern, das zu bekommen, was
sie verdienen?

Grüße,
Yoko
Martin Klaffenböck
2006-06-26 13:33:37 UTC
Permalink
Post by S***@web.de
Ich glaube, Du hast mich schon verstanden. Wie werden /unfähige/ Leute
Professoren? Warum bekommen sie nicht, was sie verdienen?
Sind Professoren bessere Menschen? Damit meine ich jetzt vor allem
diejenigen Professoren, die du als 'fähig' bezeichnen würdest. Haben die
deiner Meinung nach mehr Anspruch auf Geld, Ansehen und Freizeit?
Post by S***@web.de
Ich könnte auch fragen: Warum werden /unfähige/ Leute Politiker? Weil die
Fähigen mit Taxifahren und dem Abputzen von Babypopos beschäftigt sind?
Sind das niedrigere Dienste? Irgendwie ist mir eine Aussage etwas
suspekt. Ich denke, dass jemand der ein Baby/Kind großzieht weitaus mehr
Ansehen genießen sollte als jemand der in der Uni kopflastige Dinge tut
und nicht mit allem was er als Mensch ist, dabei sein kann. Denn das
wahre Leben spielt sich nicht in der Professur ab.

Ich schätze Menschen die wirklich Mensch sein können und sich nicht auf
Politik, Wissenschaft, Taxi oder Babypopo reduzieren müssen weitaus mehr.
Post by S***@web.de
Geht das "fähig und engagiert sein" mit einer gewissen Unfähigkeit Hand
in Hand, sich das beschaffen zu können, was man für seinen Einsatz
verdient: Geld, Ansehen, genügend Freizeit?
Wozu brauchst du Geld, Ansehen und genügend Freizeit? Es gibt besseres.
Post by S***@web.de
Und wenn das so ist, was sind das für selbstschädigende
Verhaltensweisen, die fähige Leute daran hindern, das zu bekommen, was
sie verdienen?
Z.B. die Verhaltensweise eine Professur als etwas besonderes Hinzustellen
ist so eine selbstschädigende Verhaltensweise.

lg,
Martin
S***@web.de
2006-06-26 14:34:48 UTC
Permalink
Post by Martin Klaffenböck
Post by S***@web.de
Ich glaube, Du hast mich schon verstanden. Wie werden /unfähige/ Leute
Professoren? Warum bekommen sie nicht, was sie verdienen?
Sind Professoren bessere Menschen? Damit meine ich jetzt vor allem
diejenigen Professoren, die du als 'fähig' bezeichnen würdest. Haben die
deiner Meinung nach mehr Anspruch auf Geld, Ansehen und Freizeit?
Nein, natürlich sind sie nicht bessere Menschen!
O.K. Definieren wir mal:
"Fähige Menschen": Menschen, die irgendwelche Dinge tun und - um es
mal mit den Termini der asiatischen Taoisten zu sagen - bei denen das
Tao ist. ^_^ Andere nennen das "Flow", das, was passiert, wenn man
etwas mit völliger Hingabe tut: Man vergißt die Zeit, das, was man
tut wird besonders gut, man kann damit andere Menschen und sich selbst
begeistern.
Unter diese zähle ich meinen alten Lateinlehrer, Leute, die /gerne/
Babypopos abwischen und Taxifahrer, die ihr Taxi voller Hingabe innen
mit kleinen Plüschtroddelleisten und Hindufigürchen geschmückt haben
und sich freundlich mit den Fahrgästen unterhalten. Leute, die gerne
Taxifahrer sind (oder Mutter, oder Autor, oder Arzt, oder was auch
immer).

"Unfähige": Leute, die Dinge nur tun um damit Geld zu machen, Macht
über andere Menschen zu erlangen, sich Dienstleistungen zu kaufen,
Drogen zu konsumieren und junge Frauen auszuhalten. Leute, denen egal
ist, was sie tun, ob sie es schlecht tun, oder ob sie Leuten damit
schaden. Leute, die vorgeben zu den "fähigen" Menschen zu gehören,
indem sie sich geschickt à la Wolf im Schafspelz tarnen.
Unter diese zähle ich korrupte Politiker, langweilige Professoren, die
jedes Semester eine neue studentische Geliebte haben, die Ehefrauen
sehr reicher Geschäftsleute und Politiker, die sich nur um ihr eigenes
Wohlergehen sorgen (wann gönne ich mir die nächste
Schönheitsoperation?), Altenpfleger, denen es egal ist, was aus ihrern
Patienten wird und die sie schlecht behandeln - und natürlich die
bösen, zigarrenrauchenden Männer aus dem Roman "Momo" von Michael
Ende.;-)
Post by Martin Klaffenböck
Ich schätze Menschen die wirklich Mensch sein können und sich nicht auf
Politik, Wissenschaft, Taxi oder Babypopo reduzieren müssen weitaus mehr.
Stimmt, sehe ich genauso.
Post by Martin Klaffenböck
Wozu brauchst du Geld, Ansehen und genügend Freizeit? Es gibt besseres.
Was denn? Arm und von der Gesellschaft verachtet in irgendeiner kleinen
Klische für ein paar Kröten zu arbeiten? Ich bin vielleicht
Idealistin, aber ich denke, daß viele Menschen mehr Geld, Freizeit und
Ansehen durchaus verdient haben.
Ich halte es auch nicht für etwas Schlechtes.
Post by Martin Klaffenböck
Post by S***@web.de
Und wenn das so ist, was sind das für selbstschädigende
Verhaltensweisen, die fähige Leute daran hindern, das zu bekommen, was
sie verdienen?
Z.B. die Verhaltensweise eine Professur als etwas besonderes Hinzustellen
ist so eine selbstschädigende Verhaltensweise.
Warum? Wenn es ein Weg ist um mehr Geld, Ansehen und Freizeit zu haben?
Warum bekommen z.B. gute Altenpfleger nicht die Freizeit, das Geld und
das Ansehen, das sie verdient haben?

Grüße,
Yoko
Martin Klaffenböck
2006-06-26 15:45:08 UTC
Permalink
Post by S***@web.de
Post by Martin Klaffenböck
Ich schätze Menschen die wirklich Mensch sein können und sich nicht auf
Politik, Wissenschaft, Taxi oder Babypopo reduzieren müssen weitaus mehr.
Stimmt, sehe ich genauso.
Da sind wir dann ja gar nicht so weit voneinander entfernt.
Post by S***@web.de
Post by Martin Klaffenböck
Wozu brauchst du Geld, Ansehen und genügend Freizeit? Es gibt besseres.
Was denn? Arm und von der Gesellschaft verachtet in irgendeiner kleinen
Klische für ein paar Kröten zu arbeiten?
Also, ich persönlich halte nichts von Ansehen. Ansehen scheint dafür zu
sorgen, dass jemand als 'mehr Wert' als andere gesehen wird. Und das ist
nicht gerade förderlich für die Gemeinschaft. Dem entgegen stellen würde
ich Ehrenhaftigkeit, welche bestimmten Menschen durchaus mehr als anderen
zugeschrieben werden kann, aber wieweit das jemanden gebührt, kann dieser
selber bestimmen.

Geld ist leider in der heutigen Zeit etwas was die einen besser und die
anderen schlechter situiert und daher nicht mehr geeignet um für eine
Gleichstellung der verschiedenen Schichten zu sorgen. Es mag vielleicht
dazu gedacht sein, dass jemand der eine Kuh verkaufen will, nicht 50
Hühner nehmen muss, wenn er nur 2 braucht, aber so wie die Wirtschaft
heute aussieht ist es wie ich schon sagte, eigentlich unbrauchbar geworden.

Und der Begriff 'Freizeit' hat irgendwie den Beigeschmack, dass das andere
eine 'Musszeit' ist und muss assoziiere ich in einer gewissen Art und
Weise mit Zwang - und wenn ich etwas aus einem Zwang heraus machen muss,
dann freuts mich nicht mehr. Aber mein Ziel ist eigentlich, dass ich von
dem was ich gerne tue leben kann. Und da gibts dann halt Zeit für die
Familie, Zeit zum Arbeiten, Zeit für Sport, Zeit für Newsgrouppostings,
... nur weil ich für das eine Geld bekomme steht es bestimmt nicht höher
oder niedrieger, ... (wobei ich persönlich Zeit für die Familie am
höchsten priorisiere)
Post by S***@web.de
Ich bin vielleicht
Idealistin, aber ich denke, daß viele Menschen mehr Geld, Freizeit und
Ansehen durchaus verdient haben.
Wenn das für dich anstrebenswert ist, und du damit was anfangen kannst,
dann ists ja gut so. Auch wenn ich nicht verstehen kann was es dir
bringt, wenn Menschen die du gar nicht kennst, deinen Namen in
Geschichtsbücher schreiben, wenn du tot bist. Mit diesem Ansehen tue ich
mir schwer. Vielleicht kannst du mir das noch näher erklären?
Post by S***@web.de
Ich halte es auch nicht für etwas Schlechtes.
Schlecht finde ich Geld, Ansehen und Freizeit halte ich für
Geschmackssache. Der eine mag gerne Spinat, dem anderen schmeckts halt
gar nicht.

lg,
Martin
Bleifrosch
2006-06-26 15:57:22 UTC
Permalink
Unfähigkeit ist in diesem Zusammenhang subjektiv.
Was Du als unfähig empfindest ist ja anzunehmend eher sowas wie
derjenige
*schafft es nicht dich für den Stoff zu begeistern
*dir Dinge zu erklären, dass du sie schnell verstehst
*gibt aus Deiner Sicht mangelnde Hilfestellung
(literatur, Auskünfte, ... etc.)
*ist Dir optisch, inhaltlich oder aus sonstigen Gründen unsympathisch
*organisiert sich aus Deiner Sicht unzureichend
*...

daraus wird dann
"langweiliger, arroganter und seniler
Studentinnenanbaggerer ohne geistigen Nährwert"

Andere nehmen denjenigen vielleicht anders wahr.

Sein Job ist jedenfalls nicht, DICH zu begeistern,
sondern Im Zeitraum ABC über XYZ zu referieren
und Dich ggf. in dem Stoff zu prüfen.
Und das tut er anzunehmenderweise.
Wobei die Lehre nur einen popeligen Anteil der Arbeit ausmacht.

Studieren heißt arbeiten ... an sich und mit anderen.
Und nicht sitzen und zuhören und sagen lassen was man tun muss.

Zitat Sayoko
"Unfähige": Leute, die Dinge nur tun um damit Geld zu machen, Macht
über andere Menschen zu erlangen, sich Dienstleistungen zu kaufen,
Drogen zu konsumieren und junge Frauen auszuhalten. Leute, denen egal
ist, was sie tun, ob sie es schlecht tun, oder ob sie Leuten damit
schaden. Leute, die vorgeben zu den "fähigen" Menschen zu gehören,
indem sie sich geschickt à la Wolf im Schafspelz tarnen.
Zitat Ende

Mir ist nicht klar, wie Du jetzt auf Drogen und das Aushalten junger
Frauen kommst. Aber sofern Du ein Psychstudi bist solltest Du die
Mechanismen von Suchtverhalten kennen. Das alles hat mit dieser
Diskussion gar nichts zu tun.

Zum Thema Geld
Auf Martins Einwand
"Z.B. die Verhaltensweise eine Professur als etwas besonderes
Hinzustellen ist so eine selbstschädigende Verhaltensweise."
antwortest Du
"Warum? Wenn es ein Weg ist um mehr Geld, Ansehen und Freizeit zu haben?"

Und erzählst hier was von Leidenschaft im Beruf?

Und weiter im Text:

"...Taxifahrer, die ihr Taxi voller Hingabe innen
mit kleinen Plüschtroddelleisten und Hindufigürchen geschmückt haben
und sich freundlich mit den Fahrgästen unterhalten..."

13 Gummipunkte für das Auflisten aller gängigen Vorurteile
und die Annahme das Figürchen und Troddelleisten jmd zu einem guten
Taxifahrer machen.

"langweilige Professoren, die jedes Semester eine neue studentische
Geliebte haben"

Was geht Dich das an? Lass die Leute doch lieben und *piep* wen sie
wollen. Wolltest Du auch gern mal oder warum regst Du Dich darüber auf?

"Ich könnte auch fragen: Warum werden /unfähige/ Leute Politiker? Weil
die Fähigen mit Taxifahren und dem Abputzen von Babypopos beschäftigt sind?"

Seh ich genauso wie Martin- und dabei handelt es sich ganz sicher nicht
um ein "doof ausgedrückt" oder sonstiges Missverständnis.

"Ich glaube, Du hast mich schon verstanden. Wie werden /unfähige/ Leute
Professoren? Warum bekommen sie nicht, was sie verdienen?"

Und das bestimmst Du, ja?

Vielleicht hättest Du Jura studieren sollen.. Oder Theologie.
Ja, wenn ich mir die Beiträge so ansehe, hätt ich mir das gewünscht.
Friseurin wär auch was vielleicht gewesen. Die Leute lieben es, wenn Sie
beim frisiert werden solche Storys hören und zu Hause was zum erzählen,
aufregen und amüsieren haben.

Ich hoffe, dass die Profs, die Uni Köln und Du selbst hart daran
arbeiten, dass Du die fachliche Kompetenz und Einstellung erlangst, die
Du Dir von anderen wünschst. Nach Deinen Beiträgen sieht das nämlich
bislang noch nicht so aus. Und ich glaube, ich stehe mit der Ansicht
nicht ganz alleine, sonst hättest Du nicht solche Raktionen bekommen-
über einen "faulen" Kollegen oder langatmigen Vortrag haben wir uns
nämlich schon alle mal geärgert.
S***@web.de
2006-07-05 13:41:25 UTC
Permalink
Post by Bleifrosch
daraus wird dann
"langweiliger, arroganter und seniler
Studentinnenanbaggerer ohne geistigen Nährwert"
Andere nehmen denjenigen vielleicht anders wahr.
Mag sein.
Post by Bleifrosch
Studieren heißt arbeiten ... an sich und mit anderen.
Und nicht sitzen und zuhören und sagen lassen was man tun muss.
Studieren heißt aber auch, daß ich Vorlesungen besuche, die den Namen
"Vorlesung" verdient haben, genauso wie Haupt- und Proseminare, die den
Namen verdient haben. Es gibt wohl so ca. 10 pädagogisch und fachlich
hervorragende Proferssorinnen und Professoren in meinem Fachbereich.
Deren Namen verraten sich die Studies quasi per Mundpropaganda, und
deren Veranstaltungen sind deshalb auch bis zum Platzen überfüllt.
Das sind Veranstaltungen, die Leute selbst fächerübergreifend und
auch ohne einen Schein erwerben zu können besuchen - aus Interesse,
und weil man dort etwas lernen kann.

Natürlich sagen solche Dozenten nicht, was man tun muß, aber sie
geben sie sich Mühe mit der Vorbereitung der Stunden, mit Handouts,
evtl. Powerpoint - Präsentationen, mit modernen Literaturhinweisen und
sorgfältiger Kontrolle der Hausarbeiten - incl. Anmerkungen. Sie
lassen die Hausarbeiten nicht von ihrern Hilfskräften korrigieren
sondern tun das selbst. Und vor allem reden sie keinen Stuss, so daß
die letzten 15 Reihen anfangen ihrer anderen Lehrbücher herauszukramen
um die verlorene Zeit sinnvoller zu überbrücken.
Post by Bleifrosch
Was geht Dich das an? Lass die Leute doch lieben und *piep* wen sie
wollen. Wolltest Du auch gern mal oder warum regst Du Dich darüber auf?
Nein, wenn Du es genau wissen willst, war ich quasi auf der Flucht vor
einem solchen Prof. Einem langweiliger, arroganter und seniler
Studentinnenanbaggerer ohne geistigen Nährwert um es genau zu sagen.
Eine Bekannte von mir war mit so einem im Bett und hat jetzt die Uni
gewechselt, weil sie niemand mehr ernst genommen hat. Und weil ich das
nicht getan habe, bin ich noch da. :-)
Post by Bleifrosch
Und das bestimmst Du, ja?
Nein, wir Studies. Wir dürfen seit letztem Semester über das
Computersystem den Dozenten Schulnoten geben. Und wir reden auch über
die Dozenten: Daß z.b. der und der ein langweiliger, arroganter und
seniler Studentinnenanbaggerer ohne geistigen Nährwert ist, an dessen
Kurs leider niemand vorbei kommt, weil er ein Pflichtkurs ist.
Post by Bleifrosch
Ich hoffe, dass die Profs, die Uni Köln und Du selbst hart daran
arbeiten, dass Du die fachliche Kompetenz und Einstellung erlangst, die
Du Dir von anderen wünschst.
Da sei Dir da mal ganz sicher!

Grüße,
Yoko
M. A. Specka
2006-06-27 08:56:30 UTC
Permalink
Post by S***@web.de
Post by M. A. Specka
§ 48
Berufungsverfahren
[..] blablablub [...]
Ich glaube, Du hast mich schon verstanden. Wie werden /unfähige/ Leute
Professoren? Warum bekommen sie nicht, was sie verdienen?
Ich habe Dich schon sehr gut verstanden. Aber anhand der Regeln des
Berufungsverfahrens, sowie eigener Beobachtung koenntest Du einige
eigene Gedanken entwickeln, nach welchen Kriterien solche
Berufungsentscheidungen stattfinden. Zum Beispiel ist die Qualitaet
der Lehre in Deutschland ein sehr nachrangiges Kriterium, leider.
Falls Dir bestimmte Lehrstuhlinhaber vor Augen stehen, deren
wissenschaftliche Leistungen Dir gering anmuten, koenntest Du
zudem ihre Veroeffentlichungen und Forschungsleistungen vor
ihrer Berufung recherchieren.

Mit freundlichen Gruessen

M. Specka
--
"Science is a process, not facts."
S***@web.de
2006-07-05 13:05:38 UTC
Permalink
Post by M. A. Specka
Falls Dir bestimmte Lehrstuhlinhaber vor Augen stehen, deren
wissenschaftliche Leistungen Dir gering anmuten, koenntest Du
zudem ihre Veroeffentlichungen und Forschungsleistungen vor
ihrer Berufung recherchieren.
Und? Macht das einen Dozenten
/pädagogisch/ besser, weil er mal vor einigen Jahren
/wissenschaftlich/ eine Leuchte war?

Grüße,
Yoko
wegzeiger
2006-07-05 14:58:15 UTC
Permalink
Post by M. A. Specka
Falls Dir bestimmte Lehrstuhlinhaber vor Augen stehen, deren
wissenschaftliche Leistungen Dir gering anmuten, koenntest Du
zudem ihre Veroeffentlichungen und Forschungsleistungen vor
ihrer Berufung recherchieren.
Und? Macht das einen Dozenten
/pädagogisch/ besser, weil er mal vor einigen Jahren
/wissenschaftlich/ eine Leuchte war?

Grüße,
Yoko

Deine Äußerungen sind an Arroganz nicht mehr zu übertreffen. Wie kann ein
junger Mensch nur glauben, er hätte alle Weisheit der Welt bereits erkannt?
Yoko, wie die anderen darüber denken, weiß ich nicht, aber _ich_nehme dich
nicht mehr ernst!

Hermann
-wegzeiger-
--
"wegzeiger" ist nicht nur ein nick - siehe:
www.die-wegbeschreibung.de
M. A. Specka
2006-07-06 07:21:01 UTC
Permalink
Post by S***@web.de
Post by M. A. Specka
Falls Dir bestimmte Lehrstuhlinhaber vor Augen stehen, deren
wissenschaftliche Leistungen Dir gering anmuten, koenntest Du
zudem ihre Veroeffentlichungen und Forschungsleistungen vor
ihrer Berufung recherchieren.
Und? Macht das einen Dozenten
/pädagogisch/ besser, weil er mal vor einigen Jahren
/wissenschaftlich/ eine Leuchte war?
Du hast gefragt, wieso ein "unfaehiger Doktorand" Professor werden
kann. Das duerfte unter anderem etwas mit seinen wissenschaftlichen
Leistungen zu tun haben. Lehre spielt, wie hier mehrfach angesprochen,
dafuer keine Rolle.

Mit freundlichen Gruessen

M. Specka
--
http://www.bildblog.de
S***@web.de
2006-07-07 10:22:42 UTC
Permalink
Post by M. A. Specka
Du hast gefragt, wieso ein "unfaehiger Doktorand" Professor werden
kann. Das duerfte unter anderem etwas mit seinen wissenschaftlichen
Leistungen zu tun haben. Lehre spielt, wie hier mehrfach angesprochen,
dafuer keine Rolle.
Fein, aber wozu müssen dann die Studierenden mit ihren
Studiengebühren solche selbstherrlichen Dozenten finanzieren, wenn sie
für solche Profs eh nur lästiges Beiwerk des Unibetriebes sind, das
sie von ihrer Elfenbeinturmarbeit abhält?

Das Wort "Dozent" kommt nicht umsonst von "docere" - unterrichten. Wenn
ich so und so viel Geld bezahle, dann möchte ich auch unterrichtet
werden und nicht vera****t, wie es mir - und nicht nur mir übrigens -
durchaus schon passiert ist:

Sei es nun von "Dozenten", die glauben sich aus dem weiblichen
Ersemesterpool für ihr privates Späßchen alle paar Monate was
Frisches rausfischen zu können, und damit den Ruf eines ganzen
Instituts in den Dreck zu ziehen, oder sei es von Dozenten, die in
Vorlesungen über alles reden, nur nicht über den Unterrichtsstoff.
Ich hab auch was gegen Dozenten, die grundsätzlich allen Studies für
ihre Referate ein "gut" auf den Schein schreiben, egal wie schlecht die
Leistung war - einfach nur um ihre Ruhe zu haben.
So was macht mich ärgerlich. Nachvollziehbar, oder?

Dann gibt es Freunde, die sagen: Sei nicht so idealistisch, laß dir
das irgendwo vorbei gehen. Auch nachvollziehbar. Was man nicht ändern
kann, dem muß man aus dem Weg gehen, gelle? Die Steineschmeißerzeiten
sind ja mit Joschka Fischer endgültig vorbei. Dann engagieren wir uns
eben wo anders. :-)

Grüße,
Yoko
M. A. Specka
2006-07-07 10:55:22 UTC
Permalink
Post by S***@web.de
Post by M. A. Specka
Du hast gefragt, wieso ein "unfaehiger Doktorand" Professor werden
kann. Das duerfte unter anderem etwas mit seinen wissenschaftlichen
Leistungen zu tun haben. Lehre spielt, wie hier mehrfach angesprochen,
dafuer keine Rolle.
Fein, aber wozu müssen dann die Studierenden mit ihren
Studiengebühren solche selbstherrlichen Dozenten finanzieren, wenn sie
für solche Profs eh nur lästiges Beiwerk des Unibetriebes sind, das
sie von ihrer Elfenbeinturmarbeit abhält?
Bislang hat das alles der Steuerzahler finanziert. Die
Studiengebuehren koennten dazu fuehren, dass die
studentischen Einzahler mehr Einfluss darauf erhalten,
dass sich die Lehre qualitativ verbessert.
Post by S***@web.de
Das Wort "Dozent" kommt nicht umsonst von "docere" - unterrichten. Wenn
ich so und so viel Geld bezahle, dann möchte ich auch unterrichtet
werden und nicht vera****t, wie es mir - und nicht nur mir übrigens -
Deine Zahlung macht nur einen Bruchteil dessen aus, was Deine
Universitaetsausbildung kostet. Dennoch koennte das zukuenftig, wie
gesagt, ein Hebel sein, mit dem eine bessere Lehre durchgesetzt wird.

Michael
--
http://www.bildblog.de
M. A. Specka
2006-07-07 10:56:52 UTC
Permalink
P.S.
es gibt AFAIR eine NG zum Thema Studium, news:de.soc.studium
oder so aehnlich.
--
http://www.bildblog.de
Ralf Muschall
2006-06-26 22:57:13 UTC
Permalink
Post by S***@web.de
Ich glaube, Du hast mich schon verstanden. Wie werden /unfähige/ Leute
Professoren? Warum bekommen sie nicht, was sie verdienen?
Weil man die Länge der Publikationsliste (gewichtet mit Impactfactor,
Bonus für /eingeladene/ Konferenzbeiträge usw.) /vor/ der Berufung
leicht messen kann, die zu erwartende Beliebtheit bei den Studenten
dagegen schwer (und ihre Entwicklung noch schwerer).
Post by S***@web.de
Und wenn das so ist, was sind das für selbstschädigende
Verhaltensweisen, die fähige Leute daran hindern, das zu bekommen, was
sie verdienen?
Sie engagieren sich für die Lehre, statt zu forschen?

Ralf
--
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